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Arbeitsmethoden und Preisliste für Vermessungs- und Katasterarbeiten

Rede des Präsidenten während der Vorstellung der Arbeitsweise und Preisliste für Vermessungs- und Katasterarbeiten.

Rede des TPG Präsidenten im Hotel Sheraton Bozen am 11. Mai 2017

Sehr geehrte Damen und Herren, guten Tag.

Ich möchte Sie und alle Teilnehmer an dieser Tagung im Namen des Vorstandes der TPG, Topographen Vereinigung Trentino-Südtirol, willkommen heissen. Besonders begrüßen möchte ich den Inspektor für den Kataster in Südtirol, Dr. Ing Paolo Russo, sowie den Präsidenten des Kollegiums der Geometer der Provinz Bozen, Dr. Geom. Gert Fischnaller. Ing. Russo vertritt heute den Landesrat Christian Tommasini, der leider durch seine Arbeit im Landtag verhindert ist. Auch möchte ich die Vertreter der Gemeinden Bozen und Leifers. Die Vertreter der verschiedenen Landesämter sowie alle anwesenden Techniker begrüßen, seien es Geometer, Ingenieure oder Architekten.

Für diejenigen, die mich nicht kennen: Ich bin Geom. Johann Martin Lun, derzeit Präsident der TPG, Topographenvereinigung Trentino-Südtirol, wohnhaft in Naturns im Vinschgau. Falls jemand mehr über die TPG wissen möchte, haben wir einen Flyer vorbereitet auf welchem man entnehmen kann, wer wir sind und welches unsre Ziele sind.

Wir sind heute hier, um Euch die Version 2017 der “Arbeitsmethoden und Preisliste für Vermessungs- und Katasterarbeiten” vorzustellen. Seit Gründung der TPG im Jahre 1982 gab es, dank dem ersten Präsidenten Geom. Mario Sacchin aus Meran und dem ersten Sekretär Gilberto Stevanin aus Trient, einen konstanten Dialog zwischen Vermessern aus Südtirol und dem Trentino. Es wurde intensiv über die Arten der Ausführung von Vermessungsarbeiten diskutiert, über die nötigen Zeiten für Vermessungen im Aussendienst und den Auswertungen im Büro, sowie über die Kosten der verschiedenen Operationen. Die Situation der bestehenden Normen beinhaltet keine klaren Indikationen für Vermessungen, sodaß die TPG eine Studienkommission gebildet hat, erweitert mit Vertretern der Kollegien der Geometer beider Provinzen, welches dann im Jahre 1986 zur ersten Version der “Normen und Tarifordnung für Vermessungs- und Katasterarbeiten” geführt hat. Es gab immer wieder Änderungen und Neuerungen, sodaß weitere Versionen in den Jahren 1991, 1994 und 1995 notwendig wurden.

Mit der Einführung des Euro 2002, wurde es notwenig die Version1995 neu zu überarbeiten. Fast vier Jahre Arbeit hat die Kommission dazu benötigt. Die Treffen erfolgten fast 2x im Monat, einmal in Bozen dann in Trient, und erst 2006 konnte man das Kompendium drucken lassen. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Präsidenten der Geometerkollegien von Bozen und Trient herzlich bedanken, für die Bereitschaft Vertreter in die Kommission zu bestellen, welche hier aktiv an den Arbeiten mitgewirkt haben. Auch möchte ich mich beim Kollegen Josef Morandell aus Bozen, der heute anwesend ist, bedanken für seinen konstanten Einsatz. Mein Dank gilt den Kollegen, Armando Versini und Adriano Jellici aus Trient, die alle maßgeblich an der Version 2006 mitgewirkt haben. Es gab unzählige Treffen und ausführliche technische Diskussionen, welche 22 Tabellen betrafen über verschiedne Vermessungsthemen, für die keiner der Beteiligten auch nur einen Euro oder eine Spesenvergütung bekommen hat. Ich war persönlich mit dem damaligen Sekretär Franco Dacas an fast allen Treffen der Kommission dabei und erinnere mich an die hitzigen Diskussionen des Kollegen Ferruccio Giovanaz aus Bozen und Gilberto Stevanin aus Trient, welche zu sehr guten Ergebnissen geführt haben.

Die Zeiten ändern sich, auch die Technologien, früher gab es kein Pregeo, Docfa oder Platav. Schon 2015 hätten wir eine Version des Kompendiums auf Papier drucken können. Bei der TPG Mitgliederversammlung wurde aber beschlossen eine digitale Version zu erstellen, was uns ein weiteres Jahr Arbeit gekostet hat. Meinen Vorstandsmitgliedern, Karl Messavilla, Patrizio Zindaco, Luigi Tilotta, Fabrizio Palmino  danke ich für ihren kontinuierlichen Einsatz und besonders den Kollegen Walter Iseppi und Franco Battisti, welche die Verbindungen mit der Software Firma Maccom GmbH aus Trient, gepflegt haben. Danke auch der Firma Maccom für ihre vorzügliche Arbeit. Für das Geometerkollegium Bozen waren an den Arbeiten Juri Karbon vom Ritten und Francesco Bordini aus Meran, für das Geometerkollegium Trient Walter Iseppi und Gilberto Stevanin, dabei, auch Ihnen besten Dank. Besonders muß ich mich aber bei allen Mitgliedern der TPG bedanken, die uns all diese Jahre die Treue gehalten haben und mit Ihrem Jahresbeitrag von fünfzig Euro es überhaupt möglich gemacht haben, dass wir all diese Spesen und Ausgaben tätigen konnten.

Was bezweckt man nun eigentlich mit den “Arbeitsmethoden und Preisliste für Vermessungs- und Katasterarbeiten”? Man will damit den verschiedenen Technikern und den Auftraggebern zeigen, wie man bei Vermessungsarbeiten vorzugehen hat, um technisch präzise Ergebnisse zu erhalten. Es wird auch aufgezeigt, welches das angemessene Entgelt für eine ordentliche Vermessung sein sollte, dies zum Schutze sei es des Technikers, sei es des Auftraggebers.

Leider kann man heute öfter beobachten, dass Arbeiten unterbezahlt werden, man sieht unlauteren Wettbewerb, was wohl oft davon herrührt, dass sei es Techniker, sei es die Öffentliche Verwaltung nur geringe Kennntisse haben der komplexen Problematik im Vermessungswesen. Wenn ich höre, dass in gewissen Wettbewerben im Trentino von der Öffentlichen Verwaltung Vermessungen für ca. 100 Euro je ha vergeben wurden, dann frage ich mich, wie der Techniker überleben kann, wenn er auch Steuern zahlen muss und auch Kosten hat. Ich verstehe aber auch die Verwalter nicht, sie müßten doch verstehen, dass die erforderliche Genauigkeit für Vermessungen bei solch lächerlichen Preisen nicht erreichbar ist. Es wäre zumindest besser für die Erreichung der nötigen Qualität, wenn man bei Wettbewerben mehrere Techniker einlädt und dann derjenige beauftragt wird, der dem Mittelwert der Angebote am nächsten liegt. Man darf sich nicht wundern, bei Arbeiten mit maximalem Abschlag, wenn diese wenig oder gar keine Qualität aufweisen. Diese Vorgehensweise der Verwalter führt zu riesigen späteren Folgekosten und man scheint sich dessen nicht bewusst zu sein. Den jungen Anwesenden möchte ich raten, seriös mit viel Einsatz und hart zu arbeiten, sich fortwährend weiterzubilden und sich bei getaner Arbeit ein angemessenes Entgelt zahlen zu lassen, wenn möglich als Mauer und nicht als Handlanger im Bauwesen. Wir hoffen, daß wir mit unseren Ausführungen heute einen Beitrag leisten können, für eine gute Zusammenarbeit zwischen Technikern, Öffentlicher Verwaltung und allen Auftraggebern und dass für gute Vermessungsarbeiten im Interesse der Gesellchaft, in der wir leben, ein angemessenes, für beide Seiten zufriedenstellendes Entgelt erzielt werden kann.

 

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit.